Die hl.
Birgitta von Schweden
*im Juni 1303, + 23.7.1373
Bei der schwedischen hl. Birgitta geht es um eine wahrhaft herausragende Frau, die in allen LebensstŠnden – als Jungfrau, als Ehegattin und Familienmutter, als Witwe und Ordensstifterin – beispielgebend war. Hier soll sie nur in ihrer wahrhaft christlich gelebten Ehe als Gattin und Mutter geschildert werden.
Die Eltern Birgittas, Birger Persson, Lagman (Landeshauptmann) im schwedischen Uppland und dessen zweite Frau Ingeborg Bengtsdotter (nach dem 1295 erfolgen Tod der ersten Frau, Kristina Johannsdotter) bekamen in ihrer glŸcklichen Ehe von Gott sieben Kinder geschenkt: die Sšhne (Peter, Bengt und Israel) und vier Tšchter (Ingridis, Margaretha, Birgitta und Katharina):
Als die im Juni 1303 auf dem Herrensitz Finta im Dorf Skederik (Provinz Uppland) geborene Birgitta 14 Jahre alt geworden war, dachte sie daran, sich ganz Gott im jungfrŠulichen Stand zu weihen. Der Vater aber hatte anderes mit ihr vor. Er suchte aus politischen GrŸnden eine engere Verbindung seiner Familie mit der Familie seines Amtskollegen Gudmar, des Lagmans von NŠrke. Dieser hatte zwei heiratsfŠhige Sšhne: Ulf und Magnus; Birger aber hatte zwei heiratsfŠhige Tšchter: Katharina und Birgitta. Katharina sollte nun den Magnus Gudmarsson, Birgitta den Ulf Gudmarsson heiraten. Birgitta wurde demnach, wie es in deiner der Šltesten Lebensbeschreibungen dieser Heiligen hei§t, ãnon voluptatis, sed paternae volutatis causaÒ (nicht auf Grund begehrlicher Lust, sondern auf Grund vŠterlichen Willens) vermŠhlt.
Im September 1316 fand die Doppelhochzeit statt. Der Tag der VermŠhlung war fŸr Birgitta kein Freudentag, da sie ãmit ganzer Sehnsucht danach verlangt hatte, dem Herrn im jungfrŠulichen Stand zu dienenÒ. Die hl. Birgitta erzŠhlte spŠter šfters ihrer heiligen Tochter Katharina, sie wŠre damals viel lieber gestorben vermŠhlt worden.
Dennoch begann an jenem Hochzeitstag eine relativ glŸckliche und jedenfalls nach christlichen GrundsŠtzen gelebte, mit acht Kindern gesegnete Ehe, die 28 Jahre lang, von 1316 bis 1344, dem Todesjahr Ulfs, in Freud und Leid standhielt. Als Birgitta am Abend des Hochzeitstages zum ersten Mal mit ihrem Gatten Ulf allein beisammen war, erinnerte sie ihren Gatten an das alttestamentliche Beispiel im Buch Tobit, wo der junge Tobias und seine Braut Sara einander das Versprechen gaben, zunŠchst vornehme, taktvolle ZurŸckhaltung in Bezug auf die geschlechtliche eheliche Hingabe zu Ÿben. Darum lebten Birgitta und Ulf entsprechend dem biblischen Vorbild lŠnger als ein Jahr wie Bruder und Schwester zusammen, wie dies in der Heiligsprechungsbulle und in der Šltesten Lebensbeschreibung der hl. Birgitta betont wird. Sie lebten zunŠchst ein bis zwei Jahre in Enthaltsamkeit, ohne von ihrer Ehe geschlechtlichen Gebrauch zu machen. Ein sehr kontrastreicher Vergleich mit dem geschlechtlichen Verhalten junger Menschen in unserer Zeit legt sich da unwillkŸrlich nahe!
Sehen wir uns nun die beiden jungen Eheleute, die da in dem damals erst seit 200 Jahren christlich gewordenen Schweden ihre Ehe lebten, nŠher an:
Ulf Gudmarsson, Sohn des Gudmar Magnusson, des Lagmans von VŠstergštland, war damals, als er im September 1216 die erst 14jŠhrige Birgitta heiratete, 18 Jahre alt. Es hei§t von ihm in der Chronik der €btissin Margareta Clausdotter, dass er ãeins ehr guter, frommer, rechtschaffener und gottesfŸrchtiger junger Mann, Ÿberdies recht erfahren in allen DingenÒ war. Mit der schulischen Bildung dŸrfte es aber damals bei ihm nicht sehr weit her gewesen sein, denn er wird weiter als ãsimplexÒ was hier wohl ãohne viel BildungÒ bedeutet, charakterisiert. Erst seine junge Frau Birgitta brachte Ulf das Lesen und Schreiben bei. Er machte unter Anleitung seiner Gemahlin dann aber gro§e Fortschritte, sowohl in der Bildung, als auch in der Fršmmigkeit. Er kam dabei so weit, dass er mit Birgitta tŠglich das ãKleine Officium der seligsten Jungfrau MariaÒ, das ãLaienbrevierÒ von damals, beten und zusammen mit Birgitta Terziar im Dritten Orden des hl. Franziskus werden konnte. Auch in der Rechtswissenschaft bildete sich der strebsame junge Mann sehr intensiv weiter, so dass man ihm 1330 das wichtige Amt des Lagmans von NŠrke in Zentralschweden anvertrauen konnte.
Ulf lie§ sich nach der Hochzeit mit seiner jungen Gemahlin in Ulvasa, das 8 km von der Stadt Motala entfernt ist, nieder. Hier lebte er – sofern er nicht dienstlich abwesend war – die 28 Jahre seiner Ehe mit Birgitta in einem ausgedehnten Gutshof. Wenn Ulf als Lagman in seinem Verwaltungsbezirk oder am Kšnigshof zu tun gehabt hatte, kehrte er immer wieder gern auf seinen Adelssitz zurŸck, weil ihn zweifellos die unverbrŸchliche Treue und die zarte Liebe zu seiner Gemahlin Birgitta und die gemeinsame Sorge um die wachsende Zahl der Kinder, die Gott aus seiner Ehe hervorgehen lie§, dorthin zogen.
Es ist von acht Kindern die Rede gewesen, mit denen die Ehe der hl. Birgitta und ihres frommen Gemahls Ulf gesegnet worden ist. Ihr Eheleben bestand aber nicht nur im Zeugen, Austragen, GebŠren, ErnŠhren und Erziehen der Kinder; Birgitta und Ulf wussten vielmehr aus glŠubiger Sicht der Ehe, was diese fŸr die beiden Ehegatten selber zu bedeuten hat: ãDer eine – Stab des andern und liebe Last zugleich, gemeinsam Rast und wandern und Ziel das HimmelreichÒ (E. Geibel). Im Ehestand bewŠhrte sich Birgitta als jene ãStarke FrauÒ, von der im alttestamtlichen Buch der SprŸche 31,10 -31 so anschaulich die Rede ist.
In der Šltesten Lebensbeschreibung der hl. Birgitta hei§t es von ihr: ãSie liebte Gott und hŸtete sich, dass niemand von ihr unrecht reden kšnnte; sie floh alle Leichtlebigkeit und alle leichtsinnigen Personen und hatte nur ehrbare MŠgde in ihrem Haus; sie war darauf bedacht, auch ihre Hausgenossen zum Gottesdienst und zur Hilfsbereitschaft gegenŸber den Mitmenschen anzuleiten. Unter Gebet und TrŠnen verehrte sie Jesus Christus, so dass sie, wenn ihr Gemahl abwesend war, ganze NŠchte durchwachte und durch viele Kniebeugen und ZŸchtigungen ihren Leib in Zucht zu halten suchte.Ò
Beachtenswert ist in dieser Schilderung Birgittas, wie hier von ihr als Ehegattin betont wird, was sie bei der hŠufigen, beruflich bedingten Abwesenheit ihres Gemahls Ulf zu tun pflegte, um die notwendige Enthaltsamkeit in ihrer Ehe durchhalten und das verwirklichen zu kšnnen, was Papst Pius XI. schon mit den Anfangsworten seiner Ehe-Enzyklika ãCasti conubiiÒ gemeint hatte: ãDamit die eheliche Treue in vollem Glanz erstrahle, muss auch der vertraute Verkehr der Gatten untereinander das geprŠgte der Keuschheit an sich tragen. Die Eheleute mŸssen sich also in allem nach den Normen des gšttlichen Gesetzes und des Naturgesetzes richten und sich bemŸhen, den Willen des allweisen und allheiligen Schšpfers immer mit gro§er Ehrfurcht vor Gottes Werk zu befolgen.Ò
Durch Gebet, Nachtwachen und Opfer der Selbstbeherrschung verstand es Birgitta, die eheliche Treue und Keuschheit (im Sinn von gelegentlich notwendiger Enthaltsamkeit) hochzuhalten. Es ist schon erwŠhnt worden, dass die beiden neuvermŠhlten, noch sehr jungen Ehegatten zu Beginn ihrer Ehe beschlossen hatten, fŸr mehr als ein Jahr zuerst noch auf den Geschlechtsverkehr ganz zu verzichten. Sie taten dies dann auch Jahr fŸr Jahr wŠhrend der gesamten Fastenzeit, dann an hohen Festen und an jedem Freitag der Woche, wie in den alten Lebensbeschreibungen der hl. Birgitta und auch in der Kanonisationsbulle des Papstes Bonifaz IX. ausdrŸcklich erwŠhnt wird. In der Zeit unmittelbar vor oder gleich nach der gemeinsamen Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela in Spanien beschlossen Birgitta und ihr Gemahl Ulf fŸr ihre weitere Ehe všllige Enthaltsamkeit. Sie wollten sogar einander všllig freigeben und ins Kloster gehen, was dann auch im Zisterzienserkloster Alvastra verwirklicht wurde.
In der Kanonisationsbulle von Papst Bonifaz IX. hei§t es:
ãBirgitta hatte acht auf den Wandel ihres Hauses und a§ ihr Brot nicht mŸ§ig, sie šffnete ihre Hand den Armen und streckte ihre HŠnde aus nach den BedŸrftigen; denn sie Ÿbte um Gottes willen unermŸdlich die Pflichten einer unerschšpflichen Liebe gegen BedŸrftige, Kranke und Verachtete. Auch als ihr Gemahl noch lebte, pflegte sie an jedem Tag zwšlf Arme in ihrem Haus zu Tisch zu laden, wartete ihnen selbst auf und reichte ihnen alles Notwendige; an jedem Donnerstag wusch sie ihnen eingedenk des Abendmahls des Herrn die FŸ§e. Aus ihrem eigenen Vermšgen lie§ sie in mehreren Gegenden ihres Heimatlandes verfallene SpitŠler wiederherstellen; dort besuchtes sie als liebevolle, barmherzige und emsige Dienerin in grš§ter Aufmerksamkeit die darin befindlichen Armen und Kranken... Sie berŸhrte, wusch, verband und pflegte ohne Abscheu und Ekel deren GeschwŸre. In ihr war eine wundersame Geduld lebendig, so dass sie die Krankheiten des eigenen Leibes, die ihr zugefŸgten Beleidigungen, sowie alle WiderwŠrtigkeiten des Lebens in rŸhrender Demut und Gottergebenheit ertrug. Sie pries den Herrn und wurde immer standhafter im Glauben, stŠrker in der Hoffnung, glŸhender in der Liebe; sie liebte aufs hšchste die Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit und verachtete die Stacheln des Fleisches mit seinen verschiedenen Lockungen; die eitle Pracht aber, den leeren Schein und Ruhm schŠtze sie in hochherziger Gesinnung sehr gering. Wer kšnnte wohl verstŠndiger gefunden werden, als diese Frau mit ihrer vortrefflichen Klugheit vom frŸhesten Alter an bis zu letzten Stunde gewesen ist. Soweit es die menschliche Gebrechlichkeit zulie§, wusste sie in allem die Gabe der Unterscheidung der Geister richtig einzusetzen und nannte das Gute niemals schlecht und das Schlechte niemals gut; auch machte sie aus der Finsternis nicht Licht und aus dem Licht nicht Finsternis.Ò
Es ist ein herrliches Lob, das hier Papst Bonifaz IX. in seiner Heiligsprechungsbulle Ÿber die Ehefrau Birgitta von Schweden ausgesprochen hat, nachdem vorher nicht etwa leichtfertig, sondern sehr grŸndlich der Heiligsprechungsprozess fŸr diese schwedische Frau gefŸhrt worden war.
Dass es auch in dieser christlichen Ehe Sorgen und Leid gab, ergibt sich schon aus den ZeitumstŠnden, in denen dieses adelige Ehepaar seine Ehe fŸhren musste. Der BŸrgerkrieg wŸtete ringsum im Land. Ulf und seine Leute mussten in den Krieg. Birgitta aber, die auf dem Gutshof zu Ulvasa in Abwesenheit ihres Gemahls alles zu leiten hatte, begleitete ihren Mann im Geiste mit ihren Gebeten und SegenswŸnschen. Die blutigen Ereignisse belasteten Birgitta seelisch ganz schwer.
Nach Wiederherstellung des Friedens im schwedischen Reich kam fŸr Birgitta ein gro§er Freudentag, als ihr Gemahl Ulf 1328 zum Ritter geschlagen wurde. Der ritterlichen Frau Birgitta schwebte als Ideal fŸr den schwedischen Mann der christliche Ritter vor Augen, der es fŸr seine hšchste Ehre hŠlt und dies bei Gott, der seligsten Jungfrau Maria und dem hl. Erik schwšrt, ãnach KrŠften die Kirche und das Reich, die Waisenkinder, Jungfrauen und Witwen zu schŸtzen!Ò.
In ihren ãOffenbarungenÒ ruft die hl. Birgitta einmal aus: ãEin hŠrteres Leben gibt es nicht als das der Ausbreitung des wahren Glaubens geweihte Leben christlicher Ritterschaft.Ò Dabei meint sie: ãDer Mšnch hat einen wei§en Habit, der Ritter einen eisernen Harnisch und Schild; der Mšnch hat sein, wenn auch hartes Bett, der Ritter aber muss sich in der RŸstung niederlegen. Und mag auch die Entsagungspflicht des Mšnchs schwer sein, schwerer ist es jedoch, bestŠndig in Lebensgefahr zu schweben angesichts des schwer bewaffneten Feindes.Ò
Birgittas Gemahl Ulf, der 1330 zum Lagman von NŠrke ernannt worden war, besa§ in seiner Provinz Herrenhšfe, Bergwerke und EisenhŸtten. Durch Erbschaft und AnkŠufe wuchs der ohnehin schon bedeutende Besitz des Ehepaares noch um ein BetrŠchtliches. Durch all diese UmstŠnde wurde Ulf allmŠhlich einer der einflussreichsten MŠnner im ganzen Land. Birgitta aber blieb dabei trotzdem immer die schlichte, dienst- und hilfsbereite Familien- und Landesmutter. Sie kŸmmerte sich nicht nur um ihre wachsende Familie, sondern Ÿberwachte auch klug den Lebenswandel ihrer MŠgde. Abends versammelte sie ihr Gesinde nach nordischem Brauch in der Spinnstube, um ihm aus der hl. Schrift oder aus dem Leben der Heiligen vorzulesen. Sie tadelte und strafte nur ungern. SpŠter warf sie sich vor, aus Mangel an strenge manche UnterlassungssŸnde begangen zu haben. Ihre mŸtterliche Sorge um das leibliche und seelische Wohl der Menschen auf dem Gut Ulvasa gestattete ihr keine Mu§e. ãBirgitta hasste FaulenzereiÒ, so versicherte einer ihrer Zeitgenossen. Dem Reichtum und dem Wohlstand aber stand diese Frau sehr kritisch gegenŸber, denn sie wusste um deren Gefahren. Birgitta fasste ihren Besitz nur als ein Lehen auf, das Gott ihr zur Verwaltung anvertraut habe und sie sagte: ãAlles, was man Ÿber seinen persšnlichen Bedarf hinaus besitzt, ist †berfluss und soll anderen mitleidsvoll mitgeteilt werden.Ò Darum kannte sie in ihrer Freigebigkeit oft keine Grenzen.
Abschlie§end zur Schilderung des Lebens der hl. Birgitta als Gattin, Mutter und Hausfrau kann man nur jene SŠtze als vollauf berechtigt hinstellen, die Papst Paul VI am 29. September 1973 in seinem Brief an Bischof John Taylor von Stockholm geschrieben hat: ãBirgitta ist ein wunderbares Vorbild einer Ehegattin und Familienmutter, denn ihrem Gemahl gegenŸber war sie durch das Band wahrhaft christlicher Liebe in Gleichgesinntheit verbunden, ihre acht Kinder aber erzog sie sorgfŠltig in der Absicht, sie sollten nicht blo§ gut gebildete BŸrger der irdischen Heimat, sondern noch mehr gute Kinder und Diener des dreimal heiligen Gottes werden. So kam es, dass in einigen ihrer Kinder der Ordensberuf geweckt wurde, eine Tochter aber, nŠmlich Katharina, mit Hilfe der gšttlichen Gnade den Gipfel der Heiligkeit erreichte; erwŠhnenswert ist aber auch Birgittas hingebende Liebe zu den armen, notleidenden Gliedern Christi.Ò
Wenn die Ehe der hl. Birgitta mit ihrem edlen Gemahl Ulf von Gott mit acht Kindern gesegnet worden ist, darf auch noch auf das Lebensschicksal dieser acht Kinder hingewiesen werden:
So verschieden diese acht Kinder der hl. Birgitta und ihres Gemahls Ulf in ihrem Naturell auch waren, Birgitta verstand es auf jeden Fall, den Auftrag der ihr erschienenen Gottesmutter zu erfŸllen: ãSorge, dass diese deine Kinder auch meine Kinder werden!Ò Sogar vom leichtsinnigen Sohn Karl hei§t es in einer zeitgenšssischen Chronik, er habe eine besondere Liebe zur jungfrŠulichen Gottesmutter Maria gehabt und oft gesagt, ãer wolle lieber ewig in der Hšlle schmachten als zulassen, dass Maria von ihrem Ruhm etwas verliere.Ò
Die hl. Birgitta erzog ihre Kinder zu wahren Marienkinder und echten Christen und war Šngstlich besorgt, alles Verderbliche von ihnen fernzuhalten. †berdies hielt sie im Einklang mit ihrem Gemahl Ulf ihre Kinder von klein auf zu Werken der NŠchstenliebe gegenŸber den Notleidenden und Kranken an und nahm sie bei ihren Krankenbesuchen in HŠusern und SpitŠlern ganz bewusst mit, damit ihre Kinder durch das hervorragende, demŸtig dienende und hilfsbereite Beispiel, das sie ihnen dabei gab, beeindruckt wŸrden. Sie Ÿbergab ihre heranreifenden Kinder auch klugen Lehrern und Erziehern.
Nun gehšrt noch auf die zuerst freiwillig, dann erzwungenerma§en durch den Tod herbeigefŸhrte Auflšsung der Ehe zwischen der hl. Birgitta und ihrem Gemahl Ulf hingewiesen. Nach der gro§en, mit Birgitta gemeinsam unternommenen Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela wollte sich Ulf ganz Gott weihen als Mšnch im Zisterzienserkloster Alvastra. Als Novize unterwarf er sich noch – soweit er gesundheitlich konnte –mit Eifer und Freude der strengen Regel des reformierten Zweiges des Benediktinerordens. Er starb – noch vor der Ordensprofess – im Ruf der Heiligkeit am 12. Februar 1344. Er, der zu Beginn seiner Ehe mit der hl. Birgitta der ãDurchschnittstyp eines schwedischen Ritters war, der laute Feste liebte und ein leidenschaftlicher Pferdeliebhaber warÒ und auch sonst seine Fehler und SchwŠchen hatte, ist unter dem Einfluss Birgittas zu ganz edler Haltung und Gesinnung herangereift mit dem Vorsatz, am Hšhepunkt seines Lebens mit 46 Jahren fortan Gott treu und opferbereit im Ordensstand zu dienen. Gott aber hat es anders gefŸgt.
Birgitta hat, wie manche Biographen meinen in Arras, wo ihr Gemahl Ulf auf der RŸckreise von Santiago de Compostela todkrank darniederlag, erstmalig Erleuchtungen Ÿber den von ihr zu grŸndenden Orden bekommen. Ein paar Jahre verbrachte sie als Gast in Alvastra. Hier wurde sie durch viele Gnaden fŸr ihre Aufgabe als OrdensgrŸnderin zubereitet. Um besser fŸr den zu errichtenden Orden wirken zu kšnnen, ging Birgitta 1349 nach Rom und machte 1372/73 eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Die letzten 24 Jahre verbrachte sie dann weiter in Rom und wirkte auf die geistlich und weltlich Gro§en stark ein in Richtung auf echte Erneuerung der Kirche.
Birgitta starb in Rom am 23. Juli 1373. Im Jahre 1391 wurde sie heiliggesprochen.